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Kabel Märchen
 
Klangliche und technische Grundlagen/Erklärungen zu Straight Wire Kabeln
 
Der Pocket Guide enthält sämtliche Materialien und Designaufbauten inklusive der ungefähren klanglichen Richtungen. Die meisten Kunden sind vertraut mit diesen Details es gibt jedoch einige, die mehr wissen wollen.
 
Als grundsätzliche Erklärung dienen diese drei Grundsätze zur Herstellung von Kabeln:
 
1. Material = Zutaten
2. Design = Rezept
3. Verarbeitung = Kochen

 
Es ist sehr schwierig, Kabel zu entwickeln und zu produzieren. Stellen Sie sich ein Kochrezept von Alfons Schubeck vor. Sie haben alle Zutaten und das genaue Rezept und versuchen nun das nachzukochen, was Sie bei Herrn Schubeck gegessen haben. Jede Wette, Sie schaffen es nicht und es ist jedes Mal unterschiedlich. So ungefähr ist es mit Kabelkopien oder der Herstellung von Kabeln bei anderen Firmen. Nur das Original ist das, was die Qualität bietet. Jedes Straight Wire Kabel wird vor der Auslieferung geprüft nach elektrischen Werten. Erfüllt es die gesetzten Normen nicht, wird es nicht ausgeliefert!!! Leitermaterialien:
  1. Kupfer:
    • guter Bass
    • gute Mitten
    • Veränderungen im Hochton-Bereich abhängig vom Leitungsquerschnitt
       
  2. Besseres Kupfer:
    • besserer Bass
    • saubere Mitten
    • besserer Hochton - abhängig von der Oberflächenoxidation
       
  3. Polymerverlacktes Kupfer:
    • minimiert die elektrostatischen Effekte von Leiter zu Leiter
    • saubere Höhen, wenn die Isolation nicht zu dick ist oder ein schlechtes Dielektrikum benutzt wird
       
  4. Silberbeschichtetes Kupfer:
    • minimiert die Kupferoxidation und beschleunigt die Schnelligkeit der Höhen
    • Voraussetzung: die Beschichtung ist dick genug (+2%)
       
  5. Polymerverlacktes Silber auf Kupfer:
    • mit dicker Silberbeschichtung (+10%) sehr stabiles Leitermaterial mit sehr guten klanglichen Eigenschaften
       
  6. Massives Silber:
    • sehr hohe Geschwindigkeit
    • Höhen können zu dominant sein
    • Bass ist straff und sauber - kann aber zu dünn sein
       
Isolationsmaterialien:
  1. Polyethylene:
    • allgemein üblicher Isolator mit schwachen Mitten und Höhen
    • aufgeschäumte Varianten sind exakter
    • Bass ist O.K.
       
  2. Polypropylene:
    • straffer Bass
    • genauer Mittenbereich und scharfe Höhen durch weniger Absorption
    • in der aufgeschäumten Version besseres Gesamtergebnis
       
  3. Harte PTFE-Arten:
    • starker Bass
    • lässige Mitten
    • Höhen nicht begrenzt
       
  4. Aufgeschäumtes Hybrides PTFE:
    • voller Bass
    • lässige Mitten
    • saubere Höhen, exzellenter Mittenbass – nicht aufschwingend oder verschwommen
       
  5. Weich aufgeschäumte PTFE-Arten:
    • genauer Bass
    • live-haftige Mitten und Höhen
    • gute Isolation
    • muss sehr sorgfältig verarbeitet werden, um es nicht zu drücken, da sonst die guten Eigenschaften verloren gehen
       
Grundaufbau – Design:
  1. Symmetrisch Koaxial:
    • Sehr genaues, niederinduktives Design, garantiert sehr gleichmäßige elektromagnetische Kontrolle
    • Straff, nicht wummrig
    • Detailliert, nicht hell
    • Lautsprecherkabel, NF-Kabel, Digitalkabel
       
  2. Star Quad:
    • niedriges Hintergrundgeräusch
    • weiche Höhen
    • stimmenbetont
    • voller, kontrollierter Bass
    • kann symmetrisch, unsymmetrisch und parasymmetrisch verschaltet werden
    • NF-Kabel
       
  3. Helical Array:
    • ähnlicher Aufbau, wird bei anderen Firmen auch verwendet. Wir optimierten es, wählten die optimalste Litzengröße für guten Stromdurchfluss und präzise Verdrillung (geringen Luftzwischenraum)
    • Isolation und Stärke ist bedingt durch die gleichzeitige Optimierung von vier Kabelparametern
    • Nicht leitender Innenkern sichert gute mechanische Stabilität und Kontrolle der Musik
    • NF-Kabel, Lautsprecherkabel
       
  4. Dual Symmetrisch Koaxial:
    • Aufgebaut durch zwei Koaxialkabel bietet es gute Abschirmeigenschaften und Flexibilität in der Konfektionierung
    • Es liefert das Musiksignal über sehr große Strecken ohne kleinste Details zu verändern
    • Eine liebliche Darstellung mit der originalen Darstellung und Tonalität
    • Bei Platzmangel könnte man auch zur Not über ein Kabel zwei Kanäle schicken
    • NF-Kabel
       
  5. Verarbeitung::
    • Anders als die meisten anderen Kabelmarken beherrschen wir auch diesen Bereich
    • Verwebung der Leiter mit speziellen für uns hergestellten Maschinen für eine absolut gleichmäßige Verarbeitung
    • Spritzmaschinen, Temperatur, Feuchtigkeits- und Abkühlungsprozess werden penibel kontrolliert
    • Wickelmaschinen werden durch Zugkraftmessgeräte von Fachpersonal ständig kontrolliert, um Abweichungen in der Produktion zu vermeiden
    • Spezielle Maschinen für uns hergestellt und entwickelt vermindern die Anzahl der Verarbeitungsprozesse, die oft eine Ursache für Verformung oder frühzeitige Alterungserscheinungen sind
       
  6. Mechanisches Hintergrundwissen::
    • Wir führen auch in diesem Bereich wissenschaftliche Untersuchungen durch und nicht nur durch Trial & Error
    • Dielektrikum und Außenummantelung- Sorgfältige Analyse und Kontrolle
    • Füllmaterialien – verschiedene je nach spezieller Anwendung und niedrigem Dielektrikumwert
    • Leiterquerschnitt/Resonanz und Aufschwingverhalten
    • Natürlicher Kabelaußendurchmesser / Alterungseigenschaften
    • Wandstärke, Glasfibergeflecht und Anwendungsgrundsätze für die Praxis werden ständig berücksichtigt
       
Kabel Märchen
  • Dicker ist immer besser: Standard Kabel mit parallelen Leitern wirken wie sich abstoßende Magnete, welche einen Teil des Musiksignals abschneiden oder weglassen. Durch die Magnetkraft, die bei stärkeren Leitern zunimmt, werden die gegenüber liegenden Leiter sehr stark gestört.
     
  • Hohe Kapazität ist immer schlecht: Lassen sie sich nicht zu dieser Annahme verleiten weil irgendein Dipl. Ing. oder Techniker oder eine Zeitschrift behaupten: Kauf das Kabel mit der geringsten Kapazität pro Meter. Sie ist in fast allen Fällen nicht relevant, nur die Gesamtkapazität des Kabels (Gesamt Meter x Kapazität pro M) spielt bei passiven Vorstufen, Vorstufen geringer Qualität (Ausgangswiderstand größer 5 Ohm) oder unstabilen Endstufen eine Rolle. Einige Kabel haben eine relativ hohe Kapazität (360pF pro Meter), aber funktionieren aufgrund der sehr geringen Induktivität hervorragend, vor allem mit Röhrengeräten.
     
  • Einspielen von Kabeln ist Unsinn: Wie bei Verstärkern oder Lautsprechern die nach 40-50 Stunden besser klingen, haben Kabel auch einen einmaligen Kapazitätseffekt, wenn die Isolation das erste Mal mit Strom in Kontakt kommt. Das trifft besonders auf Litzenkabel oder Kabel mit Polymerverlackung zu. Die Isolation stabilisiert sich elektrisch - die Mitten werden tiefer und wärmer. Das Kabel klingt weicher und weniger analytisch in vielen Fällen.
     
  • Blanke Lautsprecherkabelenden sind besser als Gold oder andere Hardware: Reines Kupfer neigt immer zu oxidieren, unabhängig von der Qualität des Materials besonders wenn, wie in unseren Fall, Strom durch das Kupfer geschickt wird. Es ist besser, die blanken Enden mit vergoldeten oder anderer beschichteten Hardware zu bestücken (mit Hilfe von Silberlot oder Kaltverschweißen (crimpen), damit der Übergangswiderstand gering bleibt.
     
  • Die Laufrichtung eines Kabels ist nicht wichtig: Abhängig von dem Aufbau und der Konfektionierung spielt die Laufrichtung schon sehr oft eine relevante Rolle. Sehr viele Kabelhersteller drucken Laufrichtungspfeile auf die Kabel aufgrund von Versuchsaufbauten und Hörtesten. Einige der Kabelvariationen sind symmetrisch aufgebaut und die Laufrichtung ist nicht so wichtig. Dann müssen Sie jedoch die Konfektionierungsart wissen, denn es könnte ja auch parasymmetrisch sein.
     
  • NF Kabel müssen nicht abgeschirmt sein: Man kann nicht immer Vorhersagen, welche hochfrequenten Störungen oder andere Formen von Einstrahlungen in den Räumen vorkommen, in denen High End Systeme aufgebaut sind. Viele High End NF-Kabel ohne richtige Abschirmung oder Abschirmkonfektionierung verhindern eine gute Gesamtperformance der Anlage. Hohe Hintergrundgeräusche und Masseprobleme können durch gut geschirmte NF- und Videokabel verhindert werden. Nicht ganz so wichtig ist die Abschirmung für LS-Kabel, außer beim Einsatz direkt neben Netzkabeln oder z. B. im Auto.
     
  • Lange Kabel wirken sich nicht auf die Gesamtqualität der Anlage aus: Kurze Kabel haben nicht nur einen geringeren ohmschen Widerstand sondern auch einen geringeren komplexen Widerstand (Induktivität & Kapazität). Halten Sie die Kabel möglichst kurz. Kaufen Sie aber immer die Kabel lang genug, um Geräte aus dem Rack nehmen zu können oder für zukünftige Veränderungen des Kunden gerüstet zu sein.
     
  • Symmetrisch ist immer besser: Nicht immer. Eine sehr gut konstruierte Elektronik hat einen sehr geringen Grundstörpegel. Da jedoch alle symmetrischen Signalwege wesentlich komplizierter in Aufbau und Bauteileaufwand sind als unsymmetrische Signalwege (4-6facher Aufwand), ist eine hochwertige Produktion sehr teuer und verleitet manchen Hersteller zu einer halbseidenen Lösung. Dann doch lieber eine qualitativ hochwertige unsymmetrische Lösung wählen!
     
  • Gleiche Längen müssen nicht sein: Das Problem ist nicht die Laufzeit des Signals, das die Musik durch das Kabel benötigt, sondern der komplexe Widerstand (Induktivität, Kapazität und Ohmscher Widerstand). Kabelunterschiede unter 20% sind für normale bis mittlere Qualität von Systemen O.K., aber nicht optimal.
     
  • Silberleiter sind besser als Kupfer: Silber bietet im Vergleich zu Kupfer eine größere Leitfähigkeit von ca. 1-2%, hat aber eine ganz andere Klangrichtung (schneller, klarere Höhen – dünner Bass). Silber oxidiert unterschiedlich und ist wesentlich teurer als Kupfer. Eine dünne Silberbeschichtung ist sehr kosteneffektiv in manchem Kabel.
 
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